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Der Vergleich ist teuflisch

Endlich wieder ein neuer Blogbeitrag von mir!

Ich möchte heute über ein Thema schreiben was wir alle kennen (und wahrscheinlich hassen): das Vergleichen mit anderen!

“Wieso ist sie erfolgreicher im Beruf?”

“Ihre Haare sitzen so viel besser als meine!”

“Sie hat viel mehr Follower…”

“Bei den anderen sieht es immer so ordentlich aus im Haus…”

“Alle meine Kolleginnen sind schon befördert, ich nicht… Warum?”

“Meine Freundinnen schaffen ihren Alltag mühelos, nur ich bin immer gestresst…”

Diese Liste lässt sich endlos fortsetzen und vielleicht hast du innerlich auch schon genickt oder an deine Themen gedacht, bei denen du dich mit andern vergleichst.

Link zur Bildquelle: https://unsplash.com/de/fotos/frau-beisst-auf-bleistift-wahrend-sie-tagsuber-auf-einem-stuhl-vor-dem-computer-sitzt–2vD8lIhdnw

Doch was ist eigentlich so schlimm daran, sich zu vergleichen?

Zunächst mal grundsätzlich nichts. Es kann durchaus auch anregend und produktivitätssteigernd sein. Das hängt von vielen Faktoren ab, wie in Studien unter anderem herausgearbeitet wurde.

Hier ein paar Beispiele aus Studien, wie sich Vergleiche auswirken können und wie sie funktionieren.

Studien zum Thema Selbstvergleich zeigen, dass der ständige Vergleich mit anderen sowohl positive als auch negative Auswirkungen auf die Psyche haben kann, wobei die negativen Effekte oft überwiegen. Hier sind einige Erkenntnisse aus der Forschung:

1. Aufwärts- und Abwärtsvergleiche

  • Aufwärtsvergleiche (sich mit Menschen vergleichen, die vermeintlich besser sind) können motivierend sein, führen aber häufig zu Frustration, Neid und einem verminderten Selbstwertgefühl.
  • Abwärtsvergleiche (sich mit Menschen vergleichen, denen es vermeintlich schlechter geht) können das eigene Wohlbefinden kurzfristig steigern, jedoch langfristig keine nachhaltige Zufriedenheit schaffen.
  • Forschung von Taylor & Lobel (1989) zeigt, dass der Kontext und die persönlichen Einstellungen beeinflussen, wie Menschen auf solche Vergleiche reagieren.

2. Soziale Medien verstärken Vergleiche

  • Studien, wie z. B. von Huang (2017), zeigen, dass die Nutzung sozialer Medien den Vergleich verstärkt, da die Plattformen oft idealisierte Darstellungen des Lebens anderer zeigen. Dies kann zu einem höheren Risiko für Depressionen, Angststörungen und einem geringeren Selbstwertgefühl führen.
  • Chou & Edge (2012) fanden heraus, dass Menschen, die viel Zeit in sozialen Medien verbringen, häufiger glauben, dass andere ein glücklicheres Leben führen, was zu einem Gefühl der Unzulänglichkeit beiträgt.

3. Selbstwerttheorie (Festinger, 1954)

  • Laut Leon Festingers Theorie suchen Menschen nach Informationen, um ihren Selbstwert zu bewerten, und vergleichen sich deshalb häufig mit anderen. Wenn diese Vergleiche negativ ausfallen, kann dies psychisches Leid verursachen.

4. Vergleichsorientierte Persönlichkeitsmerkmale

  • Menschen mit einem hohen Maß an Vergleichsorientierung neigen laut Buunk & Gibbons (2007) dazu, häufiger unter Stress, Unsicherheiten und geringem Selbstwertgefühl zu leiden.

5. Positive Effekte des Vergleichs

  • Einige Studien, wie die von Lockwood & Kunda (1997), zeigen, dass Aufwärtsvergleiche inspirierend sein können, wenn die andere Person als erreichbar oder als Vorbild wahrgenommen wird. Dies kann Motivation und persönliche Entwicklung fördern.

Ich will dir an dieser Stelle meine Geschichte erzählen:

Nachdem ich mich im Februar 2024 vollständig selbständig gemacht habe, habe ich auf Instagram richtig Gas gegeben. Dazu meinen Facebook-Account wieder aktiviert und täglich gepostet! Mehrfach!

Ich habe mir viel Mühe mit meinem content gegeben, mir Unterstützung geholt beim Erstellen von reels auf Instagram (denn DAS generiert Reichweite – so heißt es) und unendlich oft am Tag meinen Account gecheckt. Ich wollte schließlich wissen, wer er gesehen hat, wer reagiert hat, wie viele reagiert haben, ob vielleicht jemand mein Angebot gebucht hat…

Gerade zu Beginn dieser vollen Selbständigkeit war es mir wichtig zu beobachten was funktioniert und was nicht. Ich folgte vielen Accounts, um zu sehen, wie die es machen. Das war durchaus inspirierend – hat mich aber in regelmäßigen Abständen auch total runter gezogen. Die Accounts wuchsen (”Ich bin so dankbar, dass ich die 10000 Follower geknackt habe”. – “Meine Warteliste ist voll!”) und ich nicht. Ständig war mein erster Blick der auf die Followerzahl… waren es ein paar mehr? Große Freude! Waren mit wieder einige entfolgt? Frust! Meine Liebe zu Instagram (die es schon vor m einer Selbständigkeit gab) geriet ins Wanken…

Dann leitete mir meine Mentorin einen Newsletter weiter von Alexandra Polunin zum Thema “4 Jahre ohne Instagram”! Ich las den Newsletter und dachte: Naja, das mag alles gut und schön sein, aber ich will auf Insta nicht verzichten. Kurze Zeit später ging ich spazieren und merkte, dass die Fragen aus dem Newsletter mich nicht los ließen:

  • Was fühlst du, wenn du an Instagram denkst?
  • Was fühlst du, wenn du auf Instagram bist?
  • Was fühlst du, wenn du auf Instagram warst?

Mir wurde immer klarer, dass Instagram mir Energie raubte, dass die Jagd nach likes und Followern mich zermürbte – ich hatte es mir nur nicht eingestanden!

Und da spielte der Vergleich eine große Rolle: dieses schielen zum Nachbarn, ob das Gras da nicht grüner ist… Das Problem: Wie wissen nichts über die “Nachbarn”!

Bezogen auf Instagram: Selbst wenn ein anderer Account mehr Follower hat – deshalb hat der vielleicht auch kaum Kund:innen, das wissen wir einfach nicht.

Bezogen auf die scheinbar erfolgreiche Kollegin: Wir wissen nicht, ob sie mit diesem Erfolg glücklich ist, was sie vielleicht dafür tun muss um den Erfolg zu halten, was sie vielleicht nebenher für Probleme hat und den Erfolg gar nicht genießen kann. You’ll never know…

Und ich habe es am eigenen Leib gespürt, dass es mir nicht gut tut: Rastlosigkeit, Frust, Wechsel zwischen Motivation und Freeze. Das tat mir nicht gut und machte etwas mit meiner Stimmung, was mir nicht gefiel. Ich bin sehr dankbar für diese weitergeleitete Mail, denn sie hat sehr viel angestoßen!

Ich habe eine Weile pausiert auf Instagram und Facebook und führe es jetzt “mental gesünder”! Um das zu schaffen, habe ich intensiv an meinem mindset gearbeitet und ziehe es jetzt auf meine Weise durch. Entspannter, gesünder und mit mehr Spaß! Daneben baue ich meine Selbständigkeit unabhängig von social media stärker aus: Mit Newsletter, Blog (ja, diesen hier!), SEO und einer vernünftigen Website.

Mit dieser neuen Ausrichtung gefällt es mir sehr gut, es ist ein gesünderer Umgang mit den Medien. Ich habe geschafft, das Vergleichen mit anderen zu reduzieren. Ich konzentriere mich nur auf mich.

Hier sind noch mal fünf Gründe, warum der Vergleich mit anderen ungesund sein kann:

  1. Verringerung des Selbstwertgefühls Der ständige Vergleich mit anderen kann dein Selbstbewusstsein untergraben, insbesondere wenn man du dich auf die vermeintlichen Stärken anderer konzentriert und deine eigenen Leistungen oder Eigenschaften abwertest.
  2. Unrealistische Maßstäbe Oft vergleichen wir uns mit idealisierten Darstellungen, z. B. in den sozialen Medien. Diese zeigen meist nur die besten Seiten anderer, was einen verzerrten und unerreichbaren Standard setzt.
  3. Förderung von Neid und Unzufriedenheit Der Vergleich kann negative Emotionen wie Neid oder Missgunst hervorrufen, anstatt dass Du dich auf das eigene Wachstum und die eigenen Erfolge konzentrierst.
  4. Verlust des Fokus auf die eigenen Ziele Dich auf andere zu fixieren, lenkt von deinen eigenen Zielen, Werten und Bedürfnissen ab. Du lebst vielleicht nach den Erwartungen oder Erfolgsdefinitionen anderer, anstatt das zu verfolgen, was wirklich zählt.
  5. Stress und psychische Belastung Der ständige Druck, „mithalten“ zu müssen, kann zu Stress, Angstzuständen oder sogar Burnout führen, besonders wenn der Vergleich als Wettbewerb empfunden wird.

Besser ist es, wenn du dich selbst mit deiner eigenen Vergangenheit vergleichst und den Fokus auf dein persönliches Wachstum legst.

Link zur Bildquelle: https://unsplash.com/de/fotos/brauner-bleistift-auf-weisser-buchseite-fVUl6kzIvLg

Was du tun kannst:

Wenn du beim lesen festgestellt hast, dass du dich auch durch Vergleichen mit anderen zu sehr unter Druck setzt und deinen Wert in Frage stellst, dann nimm dir bitte einen Zettel oder dein Tagebuch/Journal und notiere dir folgende Dinge:

  • Was sind meine Stärken? Worin bin ich gut? Was macht mir richtig Spaß…
  • Was habe ich in den letzten Wochen/Monaten/Jahren erreicht?
  • Wofür bin ich dankbar in meinem Leben?
  • Was möchte ich noch erreichen?

Nimm dir dafür ausreichend Zeit, das muss nicht alles an einem Nachmittag geschehen! Aber es ist wichtig, damit du wieder bei dir ankommst und dich auf dich selbst konzentrierst. Lies dir dein Geschriebenes immer mal wieder durch. Wenn du auch viel auf social media unterwegs bist, dann schau mal ob du nicht auch manchen Accounts entfolgen willst, die dich eventuell zu stark triggern. Folge nur denen, die dich wirklich inspirieren und dir gut tun!

Kommentiere gerne, wenn du ähnliche Erfahrungen gemacht hast oder auch, wenn du etwas dazu sagen möchtest!

Nimm dir Zeit – für Dich!!

Birgit

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